Naturnahes Gärtnern – was ist das?

Was gibt es alles zu beachten, wenn es um das naturnahe Gärtnern geht? Einige Stichpunkte haben wir für euch gesammelt. Teilt gerne eure Tipps mit uns (per E-Mail an post@aufwind-zm.de). Helfen wir uns gegenseitig, denn Nachhaltigkeit ist ein gemeinsames Projekt.

Was ist/sind eigentlich….?

… mit einer Fruchtfolge und einem Fruchtwechsel gemeint?

Unter einer Fruchtfolge versteht man die zeitliche Abfolge von Nutzpflanzen im Beet innerhalb einer Saison. Fruchtwechsel bezeichnet den Wechsel von Nutzpflanzen von Saison zu Saison. Damit sich ein Ernteerfolg im heimischen Garten feiern lässt, sind sinnvolle Fruchtabfolgen und Fruchtwechsel im Beet extrem wichtig. Nur so können die angebauten Pflanzen mit genügend Nährstoffen versorgt werden und in Konsequenz mit voller Kraft Schädlingen und Krankheiten trotzen.

Man unterscheidet hierbei zwischen Gründüngung, Starkzehrer, Mittelzehrer und Schwachzehrer, die in diesem zeitlichen Kreislauf aufeinanderfolgen sollten. Anschaulich und mit Beispielen erklärt, lässt sich dies auf der NABU Website nachlesen.

… alte Sorten?

Das sind traditionelle und heimische Sorten, die leider schon fast in Vergessenheit geraten sind. Eine schöne Obst-Übersicht lässt sich hier finden. Einige Apfelsorten, deren Anbau im Bundesland Thüringen empfohlen werden, lassen sich außerdem hier nachlesen.

… eine samenfeste Sorte?

Eine Pflanze ist samenfest, wenn die Eigenschaften der Mutterpflanze an die nächsten Pflanzengenerationen weitergegeben werden können. Eine solche Pflanze kann sich auf natürlichem Wege durch Wind oder Insekten vermehren. Außerdem kann man diese Samen ernten und für die nächste Aussaat aufbewahren.

… Reste die in den Kompost dürfen?

Der Kompost ist angelegt, doch was darf rein? Daumenregel: alle natürlichen Abfälle. Das heißt der Rasenschnitt, der Baumschnitt, das Laub, die Beetreste, die alten, verwelkten Balkonpflanzen und die Obst- und Gemüsereste, die beim Kochen anfallen, dürfen kompostiert werden. Achtung: Metall, Glas, Asche und Kunststoffe sowie gespritzte Schnittblumen aus dem Supermarkt und alle weiteren Essensreste (von Fleisch über Fetthaltiges bis hin zu gespritzten Obst- und Gemüseabfällen) haben im Kompost nichts zu suchen. Zusätzliche Infos gibt es hier.

… ein Insektenhotel?

Wie bei unserem städtischen Vorbild am Lerchenberg bieten Insektenhotels einen Rückzugsort für unsere Insekten. Das Insektenhotel besteht aus natürlichen Rohstoffen von Ästchen und Blättern bis hin zu Stroh und Lehm – der Kreativität sind hierbei keine Grenzen gesetzt. Es muss auch nicht ganz so groß sein wie das am Lerchenberg. Auch ein kleines Hotel für Krabbeltiere auf dem Balkon bewirkt schon viel Gutes.

… das Problem mit künstlichen Lichtquellen im Garten?

Künstliches Licht hilft uns Menschen, die Nacht zum Tage zu machen. Doch für Insekten kann dieses Licht zur Falle werden. Es kann das Fortpflanzungsverhalten und den Orientierungssinn der Tierchen negativ beeinflussen. Außerdem können Aufprall und Hitze zum Insektentod führen. So können ganze Insektenpopulationen ausgelöscht werden. Weitere Infos beim NABU.

… ein Blühstreifen?

Ein buntes Meer an Blumen – das ist die Kurzfassung. Das Saatgut sollte vorsichtig ausgewählt werden, um eine bunte Mischung an heimischen und robusten Pflanzen zu säen. Wer bei der Mischung die unterschiedlichen Blühzeiten bedenkt, kann sich mehrjährig und den ganzen Frühling und Sommer an der Vielfalt erfreuen.

Anleitung zum eigenen Blühstreifen: Zunächst muss der Boden vorbereitet werden. Dazu solltet die Grasnarbe entfernt und der Boden schön gelockert werden. Da Wildblumen eher karge Erde mögen, sollte gegebenenfalls etwas Sand der Erde untergemischt werden. Die Samen werden auf der Fläche verteilt und mit einem Rechen vorsichtig mit der Erde gemischt. Haltet die Fläche in den ersten paar Wochen unbedingt feucht. Die Pflanzenkombination eines Blühstreifens kann nicht erzwungen werden. Die Pflanzen, die sich auf der Fläche am wohlsten fühlen und für den Standort am geeignetsten sind, setzen sich durch.

…ein Hochbeet?

Ein Hochbeet bietet super Bedingungen für Nutzpflanzenwachstum. Hier lässt sich das eigene Gemüse früher und üppiger ernten als bei herkömmlichen Bodenbeeten. Ganz nebenbei schont es den Rücken, da man sich beim Gärtnern nicht bücken muss. Beim Spaziergang durch unsere „essbare Stadt“ Zella-Mehlis lassen sich anhand der acht, städtischen Hochbeete Ideen für das ganz eigene Hochbeet sammeln.

#gönndirgarten?

Das ist ein Hashtag, den der NABU ins Leben gerufen hat. Hier findet man für das fleißige, naturnahe Gärtnern weitere Hinweise, Inspiration und eine Austauschplattform.

Checkliste – Grundsätze für einen naturnahen Garten