Bodenfruchtbarkeit und Hochbeet – Tipps von Lydia Ehrentraut

Mitschrift der Veranstaltung vom 17.10.2023

Boden:

  • Im Winter mulchen (ideal ist ein Gemisch aus trockenem Laub und Rasenschnitt). Tipp: Trockenes Laub auf Rasen verteilen und drüber mähen.
  • Garten im Herbst und Winter so lassen wie er ist, am besten alles Laub liegen lassen, auch totes Holz – das ist gut für die Insekten (außer natürlich auf Wegen oder oder Stellen mit Verkehrssicherungspflicht).
  • Bei lehmigem Boden nicht mit Sand auflockern, sondern mit Grünzeug mulchen, das verrotten kann. Die Bodenorganismen lockern den Boden auf und machen die Arbeit für uns. Bei sandigem Boden hilft auch mulchen mit organische Masse um ihn fruchtbarer zu machen.
  • Ganz grundsätzlich nicht umgraben!
  • Die Natur hat auch keinen nackten Boden – also sollte man den Boden auch im Garten immer mulchen/ bedecken bzw. Pflanzen einfach liegen lassen oder Gründüngung ausbringen. Tipp: wer kein Geld ausgeben möchte: man kann auch im Herbst altes Saatgut auf die leeren Beete streuen. Der Boden darf nie nackt sein, das hält die Feuchtigkeit. Das gilt auch für die Erde im Gewächshaus!

Düngung:

  • Tipp: Generell auf einen Quadratmeter Erde ca. 5 Hände voll Kompost, nicht mehr! Wir tendieren dazu die Erde massiv zu überdüngen. Lieber zu wenig als zu viel düngen. Sonst ist zu viel Nitrit im Gemüse. Wir wollen nitratarme, kräftige Pflanzen die weniger anfällig für Krankheiten sind.
  • Im Herbst kein Bokashi oder Kompost aufbringen. Die Nährstoffe können nicht aufgenommen werden und werden nur rausgespült oder versickern im Untergrund.
  • Düngen erst, wenn die Pflanzen nach der Saat anfangen zu wachsen.
  • Tiermist NUR auf den Kompost und nicht direkt auf die Erde, sonst sind das viel zu viele Nährstoffe.

Kompost:

  • Kompost muss nicht umgesetzt werden. Nach 2 Jahren aus der Mitte die Erde entnehmen, hier sind weniger Samen von Beikräutern enthalten.
  • Kompost immer abwechselnd mit verschiedenen Schichten befüllen. (Asche, trockenes, feuchtes Material)

Erde für Balkonkästen oder Blumentöpfe:

  • Wer sich über Maulwürfe im Garten freut: die Maulwurferde (von den Hügeln) kann man gut als Balkonkastenerde verwenden. Keine Maulwurferde aus der Natur entnehmen.
  • Keine Erde mit Torf kaufen, sondern besser selbst mischen: 1/3 Kokosfaser, 1/3 Blähton, 1/3 Komposterde

Hochbeete:

  • Befüllung: entweder Schichtung (Holz, Rasenschnitt etc.), das ist zwar etwas aufwendig, hat aber den Vorteil der zusätzlichen Wärme durch den Verrottungsprozess. Wenn es schnell gehen soll: Gesiebter Mutterboden hat ausreichend Nährstoffe. Keine Mischungen mit Kompost! Guten (ohne Schadstoffe) gesiebten Mutterboden gibt es beim Kompostwerk in Marisfeld https://themarflor.de/ (für gemeinsame Lieferungen können sich Gartenfreunde über Aufwind zusammentun)
  • Hochbette müssen eigentlich nicht nachgefüllt werden, es sein denn, man muss sich irgendwann zu tief bücken…
  • NICHT mit Kompost auffüllen, denn Kompost ist Dünger und damit überdüngen wir mit zu viel Stickstoff, Nitraten etc.
  • Fruchtfolge auch im Hochbeet einhalten!
  • Nachteil des Hochbeetes: Ein Hochbeet überhitzt leicht, muss viel gegossen werden, und hat keine gewachsene Bodenstruktur.

Ungeziefer:

  • Kohlgewächse: Ein Kulturschutznetz gegen die weiße Fliege und Kohlweißlinge im Frühjahr drüberlegen, so dass die Pflanze drunter wachsen kann, locker feststecken.
  • Ein Teilnehmer hat gute Erfahrung mit Strom (9 Volt) gegen Schnecken, die ins Hochbeet wollen gemacht.
  • Nematoden und Bakterien (Bacillus thuringiensis) helfen auch gegen Schnecken.

Tipp zum Herbst:

  • Knoblauch und Zwiebeln können schon jetzt in die Erde, die überstehen den Winter ganz gut und kommen dann früher im Frühjahr.

 

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(Bild von Alexander Fox | PlaNet Fox auf Pixabay)